Susan, das Bäckerhandwerk ist Dir in die Wiege gelegt.
Mein Vater hatte eine Bäckerei in Rendsburg. Da habe ich schon ab und zu geholfen. Meine Ausbildung habe ich in Eckernförde als Innungsbeste, den Meisterlehrgang als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Mir liegt das Handwerk einfach.
Wie gelang Dein Schritt in die Selbstständigkeit?
Dass ich eine eigene Bäckerei haben möchte, war mir früh klar. 1990 lernte ich meinen Mann kennen – und fragte ihn gleich an unserem ersten Abend, ob er mit mir eine Bäckerei aufmacht. Er hat „Ja“ gesagt. Keine Ahnung, ob er wusste, worauf er sich einließ … Mit Unterstützung der Handwerkskammer fanden wir dann die ideale Backstube in Schuby. Ich war zu der Zeit gerade mit unserer zweiten Tochter schwanger.
Das war für Dich aber kein Grund, eine Pause einzulegen …
Nein, wir eröffneten 1997, als die Kleine vier Monate alt war. Mein Motto ist: „Einfach mal machen!“ Und wenn man Spaß an etwas hat, dann geht das auch.
Wie hast Du die Herausforderung gemeistert?
Wir hatten vormittags eine Tagesmutter, nachmittags war ich meist zu Hause. Als Selbstständige hat man den Vorteil, dass man seine Zeit flexibler einteilen kann. Umgekehrt komme ich meinen Angestellten auch mit Arbeitszeiten entgegen, die eine Kinderbetreuung ermöglichen.
Wie wurdet Ihr als Nicht-Einheimische aufgenommen?
Sehr gut! Die waren hier alle sehr nett zu uns und neugierig auf das, was wir machen. Sie haben jeden Blödsinn immer mitgemacht.
Heute ist Kalinka Der Lecker-Bäcker nicht nur in Schuby zu finden …
Das stimmt. Mein Mann hat sein Wort gehalten und ist weiterhin dabei. Er hat unser Wochenmarkt-Standbein aufgebaut und tourt auf acht Wochenmärkten in ganz Schleswig-Holstein umher. Zudem haben wir die Backstube und den Laden in den letzten Jahren komplett umgebaut. Es geht immer weiter – und bringt richtig Spaß!